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Entwicklung und Prognose für den Immobilienmarkt in Salzburg 2025, 2026, 2027: Zwischen neuem Schwung und Angebotsknappheit

Wer an Immobilien in Salzburg denkt, hat meist zwei Bilder im Kopf: Prachtvolle Altstadthäuser und ein Preisniveau, das österreichweit Spitzenplätze einnimmt. Doch der Markt steht vor einem Umbruch. Nach den zurückhaltenden Jahren 2023 und 2024 kehrt die Dynamik 2025 spürbar zurück. Was bedeutet das konkret für Käufer, Mieter und Investoren in der Mozartstadt? Ein detaillierter Ausblick auf die Jahre 2025 bis 2027.

1. Status Quo 2025: Die Trendwende ist da

Der Salzburger Immobilienmarkt durchlief in den Jahren 2023 und 2024 eine Anpassungsphase, die von gestiegenen Zinsen und der KIM-Verordnung (Kreditaufnahme-Immobilien-Maßnahmen-Verordnung) ausgelöst wurde.

  • Rückgang der Transaktionen: Die Anzahl der Verkäufe von Wohnimmobilien (gebrauchte Wohnungen, Neubauwohnungen, Einfamilienhäuser) ist 2024 im Vergleich zu den Boomjahren zuvor deutlich gesunken.
  • Preiskorrektur: Nach Jahren extremer Steigerungen kam es bei den Kaufpreisen für Wohnungen und Einfamilienhäuser 2023 und in Teilen 2024 zu einem leichten bis moderaten Rückgang (z.B. Wohnungen im Gesamtschnitt 2024 langsamerer Rückgang, teils sogar leichter Anstieg gegen Jahresende).
  • Mietmarkt als Kontrast: Im Gegensatz dazu zeigte der Mietmarkt keinerlei Beruhigung. Die Mietpreise stiegen aufgrund der knappen Verfügbarkeit und der hohen Nachfrage auch 2024 deutlich an (teils über 10% im Durchschnitt).

Für 2026 erwarten wir:

  • Stabilisierung und leichte Zuwächse bei Kaufpreisen: Die Phase des Preisrückgangs scheint weitgehend vorüber. Experten erwarten für Wohnimmobilien in Salzburg 2025 eine moderate Preissteigerung von 2–4 %, angetrieben durch eine sich verbessernde Finanzierungssituation (gesunkene Zinsen, mögliche KIM-Lockerungen) und der ungebrochen hohen Nachfrage.
  • Anhaltend hoher Druck auf den Mietmarkt: Die Mieten werden voraussichtlich weiter steigen, da das knappe Angebot an Neubauten den Markt nicht entlasten kann.
  • Das Jahr 2025 markiert das Ende der Stagnation. Während die Preise 2024 noch leicht korrigierten, ziehen Suchanfragen und Kaufinteresse aktuell massiv an – bei Wohnungen sogar um bis zu 22 %.

2. Der Salzburger Immobilienmarkt: Wohin entwickeln sich die Kaufpreise?

Salzburg punktet mit einer einzigartigen Kombination aus kultureller Attraktivität, stabiler Wirtschaft und Freizeitwert. Die Stadt und ihr Umland gelten als sichere, nachhaltige Wohn- und Investmentregion. Wer in Salzburg kaufen möchte, stellt fest: Der Markt ist in Bewegung, zeigt sich aber zweigeteilt. Während der „Superzyklus“ der extremen Preissprünge vorbei ist, bahnt sich für 2025/2026 eine moderate Stabilisierung an. Besonders spannend: Die Schere zwischen den verschiedenen Immobilientypen geht weiter auseinander.

Eigentumswohnungen: Das Comeback der Preiskurve

Nach einer kurzen Atempause im Vorjahr zeichnet sich bei Wohnungen wieder ein leichter Aufwärtstrend ab.

  • Bestand: Mit einem Schnitt von ca. 5.963 €/m² bleibt Salzburg ein teures Pflaster. Experten rechnen hier mit einem moderaten Plus von 2–4 %.
  • Neubau & Top-Lagen: In Vierteln wie Aigen oder der Altstadt sind Preise über 8.500 €/m² keine Seltenheit. Diese Lagen bleiben die „sicheren Häfen“ und zeigen sich von Krisen unbeeindruckt.
  • Erschwingliche Alternativen: Wer ein Budget von 5.000 bis 6.400 €/m² hat, orientiert sich verstärkt in Richtung Lehen oder Gnigl – hier stabilisieren sich die Preise aktuell.
Salzburg Stadt Immobilienpreise Übersicht
Einfamilienhäuser: Zeit für Verhandlungsspielraum

Bei den Häusern sieht das Bild etwas anders aus. Hier korrigiert der Markt nach wie vor leicht nach unten.

  • Marktlage: Die Preise sinken voraussichtlich um etwa -2,7 %, was jedoch deutlich milder ausfällt als die starken Rückgänge der Vorjahre.
  • Die Range: Der Durchschnitt in Salzburg Stadt liegt bei rund 1,2 Mio. Euro, wobei die Spanne extrem ist – von der soliden Basis im Umland bis zur Luxusvilla für 17,5 Mio. Euro in Premium-Lagen.
  • Chance für Käufer: Da die Nachfrage langsam wieder anzieht (+2,4 %), könnte 2025 ein gutes Zeitfenster sein, um in mittleren Lagen zuzuschlagen, bevor die Talsohle der Preisentwicklung endgültig durchschritten ist.
Baugrundstücke: Gedämpfte Stimmung durch Baukosten

Interessanterweise sind Grundstücke aktuell das Sorgenkind des Marktes. Mit einem prognostizierten Preisrückgang von -4,6 % setzt sich der Negativtrend fort. Der Grund ist simpel: Die Kombination aus hohen Zinsen und massiven Baukosten macht das Projekt „Neubau“ für viele derzeit unattraktiv. Wer jedoch das nötige Kapital hat, findet hier momentan ein wachsendes Angebot bei sinkenden Preisen.

Fazit für Käufer: Der Markt wird rationaler. Während Wohnungen in Top-Lagen wertstabil bleiben oder teurer werden, bietet der Bereich der Einfamilienhäuser und Grundstücke derzeit echtes Potenzial für Preisverhandlungen.

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3. Neubau-Krise: Das große Loch in der Pipeline

Ein massives Problem für Salzburg ist der stockende Neubau. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache:

  • Fertigstellungen sinken: 2025 werden im Bundesland voraussichtlich nur 1.300 Wohneinheiten fertiggestellt – ein Minus von 24 %.
  • Bauträger-Rückzug: In der Stadt Salzburg sank der Anteil gewerblicher Bauträgerprojekte auf 52 %, während gemeinnützige Projekte (25 %) an Bedeutung gewinnen.
  • Der Preis für eine Bauträgerwohnung im gesamten Land Salzburg liegt aktuell bei rund 488.000 €, was einem Rückgang von etwa 4% gegenüber dem Vorjahr entspricht. In der Stadt Salzburg wird eine Neubauwohnung im Durchschnitt für 723.000 € angeboten.

Da bis 2027 kaum neue Projekte in die Pipeline kommen, wird die Knappheit zum größten Preistreiber der nächsten Jahre. Gleichzeitig ist keine Entspannung bei den Baukosten in Sicht. Massive Infrastrukturinvestitionen in Ländern wie Deutschland dürften die Preise für Baumaterialien wie Ziegel und Zement auch hierzulande weiter in die Höhe treiben.

Angesichts dieser Gemengelage – stark sinkendes Neubauangebot, bei gleichzeitig hohem Bevölkerungsbedarf und unvermindert hohen Baukosten – erscheint eine Entspannung am österreichischen Immobilienmarkt in den kommenden Jahren als unwahrscheinlich.

4. Mietmarkt unter Druck: Zweistellige Steigerungen

Da Eigentum für viele aufgrund der hohen Kosten schwer finanzierbar bleibt, weichen Tausende auf den Mietmarkt aus. Die Folge ist eine dramatische Preisentwicklung:

  • Stadt Salzburg: Mietsteigerungen von bis zu 9,4 % in normalen Lagen.
  • Speckgürtel: Im Umland stiegen die Mieten in der Spitze sogar um 11 %.
  • Durchschnitt: Mit ca. 18,30 €/m² (in Premiumlagen bis 23,30 €) bleibt Salzburg ein teures Pflaster für Mieter, bietet aber attraktive Renditen für Vermieter.
Inflationslinderungsgesetz (5. MILG), das am 1. Jänner 2026 in Österreich in Kraft tritt:
Neue Regeln für Mieterhöhungen (Wertsicherung)

Das neue Mieten-Wertsicherungsgesetz (MieWeG) begrenzt die jährlichen Mietsteigerungen für Wohnungen im Voll- und Teilanwendungsbereich des MRG:

  • Stichtag: Anpassungen dürfen künftig nur noch einmal jährlich zum 1. April erfolgen.
  • Allgemeine Bremse: Wenn die Inflation 3 % übersteigt, wird der Teil darüber nur noch zur Hälfte angerechnet.
  • Sonderdeckelung (2026/2027): Für den preisgeschützten Bereich (Richtwert- und Kategoriemieten) gelten striktere Obergrenzen:
    • 2026: Maximal +1 %
    • 2027: Maximal +2 %
    • Ab 2028 greift die allgemeine Bremse (Halbierung des Anteils über 3 %).

Verlängerung der Mindestbefristung
Für gewerbliche Vermieter (Unternehmer) ändern sich die Fristen bei befristeten Mietverträgen deutlich:

  • Dauer: Die Mindestlaufzeit für Neuverträge und Verlängerungen steigt von 3 auf 5 Jahre.
  • Stillschweigende Verlängerung: Auch diese verlängert den Vertrag nun automatisch um 5 statt bisher 3 Jahre.
  • Ausnahme: Private Vermieter, die keine Unternehmer im Sinne des KSchG sind, sind von dieser Verlängerung ausgenommen.

Rückforderungen und Verjährung

  • Ansprüche auf Rückzahlung wegen unwirksamer Wertsicherungsklauseln verjähren künftig nach 5 Jahren
  • Wichtig: Diese Frist gilt nicht, wenn eine Klausel aufgrund von „Missbräuchlichkeit“ (laut EU-Klauselrichtlinie) unwirksam ist.

5. Megatrend Energieeffizienz: Leistbarkeit schlägt "A++"

Ein spannender Trend zeigt sich bei der Energieeffizienz. Zwar wünschen sich Käufer sparsame Wohnungen, doch das Budget setzt Grenzen.

Energieeffizienz zählt beim Kauf einer Eigentumswohnung weiterhin zu den wichtigsten Kriterien. Gleichzeitig wird jedoch klar: Das Budget setzt den Rahmen. Viele Käufer wünschen sich niedrige Energiekosten, sind aber zunehmend auf der Suche nach leistbaren Alternativen. Eine aktuelle Analyse von ImmoScout24 zeigt, dass vor allem Wohnungen der mittleren Energieklassen C und D immer stärker in den Fokus rücken – sie gelten als guter Kompromiss aus solidem Energiestandard und vertretbarem Kaufpreis.

  • Der „Sweet Spot“: Wohnungen der Energieklassen C und D sind derzeit am gefragtesten. Sie bieten einen soliden Standard zu einem Preis, der oft 30 % unter dem von High-End-Neubauten (Klasse A) liegt.
  • Chance für Verkäufer: Sanierungen im Bestand (Fenster, Heizung, Dämmung) sind aktuell der effektivste Hebel, um den Verkaufswert einer Immobilie in Salzburg massiv zu steigern.

6. Ausblick 2026 & 2027: Die Beschleunigung kommt

Experten von Raiffeisen Research und Exploreal sind sich einig: Nach der Stabilisierung 2025 folgt die Beschleunigung.

  • 2026: Es wird mit einem Preisplus von etwa 2,5 % bis 3 % gerechnet. Die „Rückkehr der Käufer“ trifft auf ein nochmals geschrumpftes Angebot.
  • 2027: Erst hier wird ein leichter Anstieg der Fertigstellungen erwartet. Bis dahin bleibt der Markt ein „Verkäufermarkt“ in den Top-Lagen.
  • Förderungen:2025 brachte Salzburg eine neue Wohnbauförderung mit Maßnahmen wie Einmalzuschüssen und Annuitätenzuschüssen, die insbesondere Jungfamilien entlasten sollen und die Finanzierung erleichtern. Solche Förderinstrumente können lokalen Druck mildern, wirken aber nur mittel- bis langfristig, solange Neubauvolumen und Baulandverfügbarkeit begrenzt bleiben.
Die langfristige Entwicklung des Salzburger Immobilienmarktes hängt von folgenden Schlüsselfaktoren ab:

  • Zinspolitik: Bei einer weiteren Entspannung des Zinsniveaus könnten die Kaufpreise stärker anziehen, da Finanzierungen für private Käufer wieder attraktiver werden.
  • Politische Rahmenbedingungen: Eine etwaige Lockerung oder Abschaffung der KIM-Verordnung würde die Nachfrage massiv stimulieren und die Kaufpreise beschleunigen. Auch die Umsetzung der angekündigten Wohnbauoffensive wird entscheidend sein, um das Angebot zu erhöhen.
  • Nachhaltigkeit (ESG): Grüne Immobilien und energieeffizientes Wohnen werden zu einem immer wichtigeren Preistreiber. Objekte mit schlechter Energiebilanz könnten langfristig an Wert verlieren (Brown Discount), während Neubauten und sanierte Objekte höhere Preise erzielen.
  • Mietmarkt: Solange das Neubauangebot hinter der Nachfrage zurückbleibt, wird der Druck auf die Mieten hoch bleiben. Die Knappheit wird voraussichtlich bis weit ins Jahr 2026 anhalten, was Mieten weiterhin steigen lässt.

Die Treiber des Preisanstiegs: Mehrere Faktoren sprechen für ein Anziehen der Preise.

  • Verknappung des Angebots: Die Zahl der fertiggestellten Wohnungen wird in den kommenden Jahren drastisch zurückgehen.
  • Wachsende Bevölkerung: Trotz einer Verlangsamung setzt sich das Bevölkerungswachstum fort, was den Bedarf an Wohnraum weiter erhöht.
  • Steigende Einkommen: Höhere Löhne verbessern die Finanzierungsmöglichkeiten der Haushalte.

Als dämpfenden Faktor ist lediglichnur das Zinsniveau, das auf absehbare Zeit hoch bleiben wird, und verhindert, „dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen“.

7. Unsere Tips für den Markt 2026

Für Verkäufer: Strategisch agieren

  • Preisrealismus: Ein realistischer Angebotspreis ist entscheidend, um die hohe Nachfrage zu nutzen und die Vermarktungszeit zu verkürzen.
  • Vorbereitung: Ein aktuelles, hochwertiges Exposé mit klaren Grundrissen, Energieausweis und starken Bildern ist Pflicht.
  • Kleine Investitionen: Mängelbehebung, Steigerung der Energieeffizienz und die Pflege der Außenanlagen (bei Häusern) erhöhen den Verkaufswert.

Für Käufer: Prioritäten setzen und schnell sein

  • Regionalvergleich: Wer flexibel ist, findet in Salzburgs Randlagen mehr Fläche pro Euro.
  • Finanzierung: Die Finanzierung muss sauber vorbereitet sein (Nebenkosten einkalkulieren, Zinsbindung prüfen).
  • Neubau vs. Bestand: Neubau bietet hohe Energieeffizienz, Bestandsobjekte punkten mit Charme und Lage – erfordern aber oft Sanierungsreserven.
  • Geschwindigkeit: Gute Objekte verschwinden schnell. Regelmäßige Benachrichtigungen und eine rasche Organisation von Besichtigungen sind ein Muss.

8. Fazit

Der Salzburger Immobilienmarkt beendet 2025 die Phase der Stagnation und tritt in eine neue Wachstumsphase ein. Während Kaufpreise nach der Korrektur wieder moderat steigen, verschärft der massive Einbruch im Neubau die Angebotsknappheit und wird bis 2027 zum zentralen Preistreiber. Besonders Wohnungen in Top-Lagen bleiben wertstabil, während sich bei Einfamilienhäusern und Grundstücken noch Verhandlungsspielräume bieten.

Der Mietmarkt steht weiterhin unter starkem Druck, auch wenn neue gesetzliche Regelungen die Dynamik künftig etwas dämpfen sollen. Insgesamt bleibt Salzburg ein teurer, aber äußerst stabiler Immobilienmarkt, in dem Knappheit, Energieeffizienz und langfristige Standortqualität die Entwicklung bestimmen.