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Mehrwert schaffen durch Sanierung

Die Renovierung Ihres Hauses erfordert sorgfältige Planung und Überlegung sowie ein Verständnis für die anfallenden Ausgaben und potenzielle staatliche Unterstützung. In diesem Leitfaden erhalten Sie wertvolle Informationen darüber, was zu beachten ist, wenn Sie Ihr Zuhause renovieren möchten.

Das wichtigste zusammengefasst

  • Renovierung bezeichnet die Aufwertung eines Gebäudes durch Reparaturen, Modernisierungen oder Wiederherstellungen, die den Wert steigern sollen.
  • Renovierungsprojekte können verschiedene Bereiche abdecken, darunter das Mauerwerk, den Keller, das Dach, Fenster, Fassaden, Heizungen, Sanitäranlagen und Elektroinstallationen.
  • Die Kosten für Renovierungsarbeiten variieren je nach Umfang. Eine umfassende Renovierung kann ab etwa 150.000 Euro kosten, während eine thermische Renovierung in der Regel mindestens die Hälfte davon erfordert.
  • Der Bund gewährt einen Sanierungsbonus für thermische Renovierungen privater Wohngebäude, während einzelne Bundesländer zusätzliche Renovierungsdarlehen anbieten.
  • Eine sorgfältige Planung, einschließlich der Erstellung eines Renovierungskonzepts und der Organisation von Finanzierungen und Förderungen, ist entscheidend für erfolgreiche Renovierungsprojekte.

1. Was versteht man unter einer Sanierung

Eine Sanierung im Bauwesen bezeichnet die technische Überholung und Modernisierung von einzelnen Etagen oder ganzen Gebäuden. Ihr Ziel ist es, vorhandene Mängel zu beseitigen und den Wohnstandard zu erhöhen, wobei besonderes Augenmerk auf die Erhaltung des Gebäudewerts gelegt wird.

Während einer Renovierung oder Sanierung eines Hauses sind typischerweise die folgenden Bauteile und Bereiche von Bedeutung:

  • Dach: Hier geht es um den Dachstuhl, die Erneuerung von Ziegeln, die Dämmung und den Einbau von Dachfenstern.
  • Fenster: Der Austausch gegen energieeffiziente Modelle sowie die Abdichtung sind hierbei relevante Maßnahmen.
  • Fassade: Zu berücksichtigen sind die Dämmung, Reparatur von Rissen, sowie das Neuanstreichen oder das Anbringen einer Verkleidung.
  • Elektrik: Eine Erneuerung des Sicherungskastens, die Aktualisierung veralteter Kabel und die Anpassung an moderne Sicherheitsstandards sind hierbei von Bedeutung.
  • Böden: Der Austausch alter Böden durch neue, häufig Laminat oder Parkett, ist ein üblicher Schritt.
  • Bad/WC: Hier stehen die Modernisierung der sanitären Einrichtungen, das Ersetzen alter Fliesen und der Austausch rostiger Rohrleitungen im Fokus.
  • Heizung: Die Ersetzung alter Heizungssysteme durch ökologische Alternativen wie Wärmepumpen gehört zu den gängigen Maßnahmen.
  • Keller und Mauerwerk: Maßnahmen zum Schutz vor Feuchtigkeit und zur Entfeuchtung sind hier entscheidend.

2. Was ist das Ziel einer Sanierung

  • Erhalt und Wertsteigerung
    Gesamtsanierung: Eine umfassende Renovierung, die eine deutliche Wertsteigerung des Gebäudes bewirkt.
  • Einhaltung gesetzlicher Vorschriften:
    Restaurierung von Altbauten: Berücksichtigung zeitgemäßer Bau- und Sicherheitsstandards unter Wahrung des Denkmalschutzes.
  • Anpassung an veränderte Wohnbedürfnisse:
    Maßgeschneiderte Renovierungsarbeiten: Individualisierte Anpassungen, oft in Verbindung mit Gesamt- oder Altbauten, um den Bedürfnissen der Bewohner gerecht zu werden.
  • Reparatur von Verschleiß und Umweltschäden:
    Gezielte Instandsetzungsmaßnahmen: Abhängig von den Schäden durch Witterungseinflüsse oder Alterung.
  • Energieeffizienz:
    Energetische Modernisierung: Zielgerichtete Maßnahmen zur Reduzierung des Energieverbrauchs, z. B. durch verbesserte Isolierung und moderne Heizsysteme.

3. Was sind die Kosten einer Sanierung

Eine Kernsanierung ist eine umfassende Modernisierung von veralteten Gebäuden, die darauf abzielt, das gesamte Haus auf aktuelle Standards zu bringen. Im Gegensatz zu einer einfachen Sanierung, die oft nur bestimmte Etagen oder Räume betrifft, geht eine Kernsanierung viel weiter. Sie umfasst die komplette Erneuerung von Bodenbelägen, Wandfliesen und Fassaden sowie den Austausch von Wasser- und Elektroinstallationen durch moderne Systeme. Darüber hinaus werden bei einer Kernsanierung oft Mauern teilweise erneuert oder verschoben und umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen wie die Installation einer neuen Heizung, neuer Fenster und Sanitäreinrichtungen durchgeführt.

Viele fragen sich, wie hoch die Kosten für eine vollständige Haussanierung sind. Die Kosten variieren je nach Alter und Größe des zu sanierenden Gebäudes sowie den verwendeten Materialien. Generell gilt: Je älter die Bausubstanz ist, desto höher werden die Sanierungskosten sein.

Beispielkosten für die Renovierung eines Einfamilienhauses

Eine Familie hat in Salzburg ein preiswertes Einfamilienhaus für 230.000 Euro erworben. Das Haus stammt aus dem Jahr 1970, wurde in Massivbauweise errichtet und verfügt über 152 m2 Wohnfläche sowie 102 m2 Keller. Es hat außerdem ein Obergeschoss, bedarf jedoch dringend einer Sanierung.

Sanierungsmaßnahmen:

Die Fassade von etwa 160 m2 muss neu gedämmt werden. Kosten: 34.000 Euro.
Das Dach wird ebenfalls gedämmt. Kosten: 16.000 Euro.
Es werden 12 Fenster ausgetauscht, darunter mehrere Doppelfenster. Kosten: 20.000 Euro.
Die Kellerdecke wird gedämmt. Kosten: 12.000 Euro.
Die Heizung wird von Öl auf eine Wärmepumpe umgerüstet. Kosten: 27.000 Euro.

Die Gesamtkosten für die Renovierung (ohne Berücksichtigung von Fördermitteln) belaufen sich auf 109.000 Euro. Diese Renovierungsmaßnahmen haben zu folgenden Verbesserungen geführt:

Vor der Renovierung: Das Haus verfügte über eine Ölheizung mit einem Energiekennwert von HWB „F“ und einen Immobilienwert von 230.000 Euro.

Nach der Renovierung: Das Haus wird nun durch eine Wärmepumpe beheizt, weist einen HWB-Wert von „B“ auf und hat einen Immobilienwert von 375.000 Euro.

In diesem Fall hat die Renovierung zu einer Wertsteigerung von 65 % geführt, was bei gut renovierten älteren Häusern durchaus möglich ist.

4. Gibt es Förderungen für Sanierungen

In Österreich gibt es verschiedene Förderungen für die Sanierung von Gebäuden, hauptsächlich für ökologische Verbesserungen an Gebäuden, die mindestens 20 Jahre alt sind und die nachweislich die Energieeffizienz verbessern. Der bundesweite Sanierungscheck bietet Privatpersonen die Möglichkeit, Förderungen für Maßnahmen zu erhalten, die die Dämmung verbessern und den Heizwärmebedarf um mindestens 40 % reduzieren.

Die Förderungen lassen sich grundsätzlich in Bundesförderungen und Förderungen der einzelnen Bundesländer unterteilen:

Bundesförderungen:
Sanierungsbonus: Der Bund gewährt Zuschüsse für Maßnahmen wie die Dämmung von Außenwänden, Geschoßdecken, Dächern und Kellerböden sowie für die Sanierung oder den Austausch von Fenstern und Außentüren. Je nach Art der Maßnahmen und der erzielten Energieeffizienzverbesserungen können einmalige Zuschüsse zwischen 3.000 und 14.000 Euro beantragt werden. Auch Kosten für Planung und Bauaufsicht können teilweise erstattet werden.

Förderungen der Bundesländer:
Sanierungsdarlehen: Die einzelnen Bundesländer bieten verschiedene Darlehen und Annuitätenzuschüsse für Sanierungsprojekte an. Diese Förderungen decken nicht nur thermische Sanierungen ab, sondern umfassen alle Aspekte der Altbausanierung. Die Höchstgrenze für die Förderung variiert je nach Bundesland. Einige Bundesländer unterstützen auch den Einsatz erneuerbarer Energien wie Solarzellen.

Hier kommen Sie zu den Förderprogrammen der Bundesländern:

5. Renovierung zur langfristigen Werterhaltung Ihrer Immobilie

Die Kosten einer Renovierung variieren je nach Umfang, verwendeten Materialien und der Größe des Gebäudes. Förderungen und günstige Finanzierungsmöglichkeiten können die finanzielle Belastung erleichtern und sollten bereits in der Planungsphase vor Baubeginn berücksichtigt werden. Sowohl umfassende Renovierungsarbeiten als auch kleinere Projekte tragen dazu bei, den Wert Ihrer Immobilie zu steigern und ihre langfristige Werterhaltung zu gewährleisten.

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